Begrüßung der Kinder am Samstagmorgen mit dem Lied : "Sport den ganzen Tag"

Mitte Juni fragte mich mein Bruder Carsten, ob ich Zeit und Lust hätte, beim Fußballcamp am Freitag einzuspringen. Einer der Veranstalter könne nicht. Zuerst sagte ich ab, änderte jedoch später meine Meinung. Zum Glück!

So traf ich am Freitag eine Stunde vor Beginn der Veranstaltung auf dem Sportplatz ein. Sofort fiel der Soccercourt in der Ecke des Trainingsplatzes auf. Der sah richtig gut aus. So einen tollen Court muss man erst einmal organisieren, vom Aufbau ganz zu schweigen.

Die anwesenden Veranstalter Jan Berends, Frank Berends, Carsten Collmann  und Rainer Bohlen hatten sonst bereits fast alle Vorarbeiten abgeschlossen. 

Der Soccercourt war ständig von Kindern besetzt

Dazu gehörten auch die  6 Übungen für den ersten Tag. Eine Beschreibung der Übungen wurde bereits vor einigen Tagen als pdf-Datei verteilt. Die Frage, welche Übung ich betreuen möchte, beantwortete ich mit Rettungsringe. Das war eine Art Reise nach Jerusalem, bei der die Stühle durch Ringe ersetzt werden, in die die Kinder auf Kommando mit einem Ball hinein dribbeln müssen. Wer keinen Ring findet, ist raus. 

 Neben diesen sechs Übungen gab es scheinbar noch eine siebte Übung im vorderen linken Bereich des Hauptplatzes. Viele kleine Hütchen waren schachbrettartig im Abstand von ca. 80 Zentimetern zueinander aufgebaut. Auf jedem dieser Hütchen befand sich ein Ball.  Was konnte das nur für eine merkwürdige Übung sein?

 Die Antwort gab es gleich  zu Beginn der Veranstaltung. Alle Kinder sollten sich dort, nachdem sie ihr Fußballcamp-Trikot erhalten hatten, dort verteilen. Für jedes Kind war ein Hütchen vorgesehen. Die Kinder wurden gebeten, sich so aufzustellen, dass das Kind vor einem kleiner war als man selbst. So waren alle Kinder schnell der Größe nach sortiert. Jede Reihe von Kindern bildete eine Gruppe. Die Sortierung sorgte dafür, dass es an diesem Tag in jeder Gruppe  gleich viele kleine und große Kinder gab! Genial! 20230627GJ Einteilung

Die Einteilung der Kinder in ihre Gruppen am Freitag

Neben den von Hans Brinkmann gesponserten Trikots erhielt jedes Kind eine Trinkflasche mit seinem Namen drauf und ein Armband in der Farbe seiner Gruppe. Jede Gruppe erhielt eine leere Getränkekiste, in der die Kinder ihre Flaschen abstellen konnten. An diesen Kisten war ein Stab montiert, an dessen Ende eine Fahne mit der Farbe der Gruppe befestigt war. Sollte ein Kind nicht wissen, wo es hin muss, braucht es nur Ausschau nach seiner Kiste zu halten.

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Hans Brinkmann sponsorte die Trikots der Kinder. Hier ein Gruppenfoto vom Samstag mit den Kindern, Veranstaltern, Helfern und dem Sponsor Hans Brinkmann(ganz links)

Soviel Ordnung war auch erforderlich. Denn für das Chaos sorgten die Kinder! Der Ablauf für den Freitag war so geplant, dass jede Gruppe für 10 Minuten eine Übung absolvierte. Musik durch den Lautsprecher zeigte allen an, dass es zur nächsten Übung ging. Es mag sicher den einen oder anderen Betreuer gegeben haben, der sich über das Ertönen der Musik freute und er von seiner Gruppe verlassen wurde. Schließlich brachte jede neue Gruppe nicht nur viel Spaß und Begeisterung mit sich, sondern auch immer neue Herausforderungen. Allein an der Rettungsringe-Position (“Reise nach Jerusalem”) waren dies:

  • “Meine Flasche ist leer, darf ich sie wieder auffüllen?” “Ja darfst du, aber bitte beeile dich!”
  • Mit Tränen in den Augen: “Ich habe meine Flasche verloren. Ich weiß nicht wo sie ist!” “Oha, wirklich? Auch nicht in der Kiste? Ich schaue schnell. Wie heißt du denn?” Sein Flasche ist tatsächlich nicht auffindbar und das Kind wird vertröstet mit der Aussicht auf eine neue Flasche.
  • “Ich muss pinkeln! Darf ich schnell auf die Toilette?" “Ja ok, aber beeile dich”. Eine Runde “Reise nach Jerusalem” lässt sich schlecht spielen, wenn ein Teilnehmer später dazu kommt.
  • “Mein Ball ist weg! Wo ist mein Ball?”. “Das ist doch nicht schlimm. Hier nimm diesen hier.” “Das ist nicht mein Ball! Meiner sieht anders aus. Ich will meinen Ball!” Diskussion, wer den Ball hat.
  • “Jetzt musst du diesen Ring wegnehmen!” schreibt mir ständig ein Mädchen vor. Die Befürchtung einer möglichen Eskalation lässt mich gehorchen. Erst kurz vor Schluss traue ich mich, einen anderen Ring zu entfernen. Schließlich will man sich ja nicht alles diktieren lassen  und sich den letzten Rest Selbstachtung bewahren.
  • “Schieße den Ball bitte nicht ständig nach oben! Den könnte jemand auf den Kopf kriegen.” Der Junge schaut mich an, nimmt den Ball und schießt ihn wieder nach oben. Ich ermahne ihn wieder und wieder und beobachte ihn. Während ich ihn im Visier habe,  landet ein anderer Ball auf meinem Kopf! Wo bleibt die Musik?!
  • Mitten in der Übung steht nach dem Pfiff, mit dem ich das Kommando zur Ringsuche gebe, jedes Kind in einem Ring. Habe ich vergessen, einen Ring zu entfernen? Nein, ein Kind sabotierte die Übung, indem es einen Ring wieder zurück legte.
  • “Darf ich mal?” “Wie bitte? Was?”  Zu spät, ein Junge schnappt nach der um meine Brust hängende Pfeife und pustet mit aller Kraft hinein. So fest wie das Kind  an der Pfeife zog, bin ich gezwungen, mich vorzubeugen und bekomme den Pfiff aus nächster Nähe direkt ins Ohr. Noch leicht benommen vom Pfiff schaue ich auf meine Pfeife. Voll Sabber und Spucke! “Ihh, die muss ich noch benutzen! Hoffentlich ist das Kind nicht krank!”, schießt es mir durch den Kopf. Mit Pusten und Reiben am T-Shirt säubere ich die Pfeife. Während des Reibens fällt mir ein anderer Junge auf, der mit einem Grinsen auf meine Pfeife schaut. Glücklicherweise reicht diesmal meine Autorität, einen weiteren Angriff auf mein Gehör zu verhindern.

Vermutlich haben die anderen Helfer ähnliches erlebt. Das Betreuen dieser Übungen war eine sehr schöne, aber auch lehrreiche Erfahrung. Ab sofort ist klar, was jeder F- und G-Jugendtrainer leisten muss. Eine ganze Menge und sie kann gar nicht genug gelobt werden!!!

 Drohnenaufnahme vom Freitag. Von oben sieht alles so leicht aus. Immer wenn ein bestimmtes Lied erklang, musste alle Beteiligten "die Robbe" machen. (Auf dem Video zu sehen)

Nach dem Ende aller Übungen gab es ein gemeinsames Abendessen mit allen Helfern und Kindern. Trotz der vielen Sonne, hatte jedes Kind immer noch einen sehr großen Appetit und konnte es kaum abwarten, beim Essen zugreifen zu dürfen.

Für die Verpflegung und das Essen sorgten Ettine  Broers und andere Mütter. Neben den Mahlzeiten sorgten sie zusätzlich  ständig dafür, dass frisches  Obst und Trinken zur Verfügung stand. 20230627GJ 1

Viel Sport an der frischen Luft macht hungrig. Die Kindern beim Abendessen am Samstag

 Der Tag darauf startete um 10 Uhr. Die Kinder wurden vom sechsten Veranstalter Klemens Müller begrüßt. Den Kindern wurden neue Übungen präsentiert. Diesmal sogar noch abwechslungsreicher und vielfältiger als die Übungen vom Freitag. Dazu gehörten unter anderem:

  • Diverse Parcours, in denen verschiedene Fähigkeiten betont wurden wie Dribbling, kurzes Passspiel, hohe Pässe über mehrere Meter oder Schüsse auf das Tor. Diese Parcours wurden betreut von Gerd,  Elke  und Michael Pleis, der C-Jugend am Vormittag und der B-Jugend am Nachmittag. 
  • Eine Fußballgolf-Übung, um die sich Spielerinnen der Damenmannschaft  kümmerten
  • Ein Spiel einer gesamten Gruppe gegen vier Spieler der Ersten Herren
  • Spiele  im Soccercourt.

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Im Bild ein Parcour, der von  Spielerinnen und Spielern der B-Jugend betreut wurde.

Bei vielen dieser Übungen wurden Punkte verteilt und die erfolgreichsten Kinder erhielten am Abend ein Fußballabzeichen.

 Neben diesen teilweise auch fordernden Aufgaben und Übungen gab es für die Kinder genug Möglichkeiten sich zu erholen, sei es beim Tischkicker oder beim Malen im Vereinsheim. Gegen Mittag wurde ein Foto aller Beteiligten mit dem Sponsor der Trikots Hans Brinkmann aufgenommen. 20230627GJ 4

Es wurden auch Aktivitäten angeboten, bei denen die Kinder verschnaufen konnten

Wer gegen vier Uhr die Veranstaltung besuchte, konnte merken, dass die Kinder bereits sechs Stunden “Action”  hinter sich hatten und schon ruhiger waren als am Vormittag. Nicht zu übersehen war, dass auch die Veranstalter und Helfer sechs Stunden Action hinter sich hatten.

Aber es waren ja nicht nur die sechs bisherigen Stunden und die Vortag. Die Planungen für das Fußballcamp begannen bereits im Januar. Alles sollte genau geplant und organisiert werden für ein perfektes Fußballcamp. Diese Mühe ging so weit, dass ein Kinderlied extra für dieses Camp umgedichtet und neu mit Instrumentalbegleitung aufgenommen wurde! Dieses Lied diente den Kindern als Erkennungsmelodie, wenn wieder ein neues Abenteuer bevorstand.

Und ähnlich wie  am ersten Tag wurden auch diejenigen, die nur vor ein paar Stunden halfen, davon überzeugt, wie schön und gleichzeitig anstrengend die Arbeit mit den Kleinsten im Verein sein kann. Zu den Spielern der ersten Herren zählte auch Christian Brinkmann, der nach dem Abbauen der Übung meinte, es sei so anstrengend gewesen, dass man es als Trainingseinheit zählen könnte.

Die älteren Kinder durften die Nacht von Samstag auf Sonntag in der Halle verbringen. Bevor es jedoch zum Schlafen in die Halle ging, gab es noch ein gemeinsames Lagerfeuer mit den Veranstaltern und Kindern.  Die Nacht verlief sehr ruhig. Kaum hatten sich die Kinder hingelegt, schliefen sie nach wenigen Minuten ein. 20230627GJ 2

Die älteren Kinder durften in der Halle übernachten. Zur Übernachtung gehörte auch ein Lagerfeuer

Die ersten Kinder waren bereits um halb sechs wieder wach. Die “Langschläfer” wachten gegen sieben Uhr wieder auf und um halb neun gab es das Frühstück. Kurz darauf trafen die Kinder im G-Jugend-Alter ein und es begann die letzte Attraktion des Fußballcamps. Dieses war ein Kleinfeldturnier. Die Kinder wurde  in zwei Altersgruppen getrennt und innerhalb dieser Altersgruppen wurden ständig neue Teams gebildet, die auf Kleintore gegeneinander spielten.

 

 

Dieses Turnier und damit das Fußballcamp fand gegen elf Uhr sein Ende.  Jedes Kind erhielt noch unter dem Applaus aller anderen Kinder und Zuschauer eine Urkunde als Auszeichnung und Erinnerung. An diese drei tollen Tage werden sich die Kinder jedoch auch ohne Auszeichnung noch lange mit viel Freude erinnern!

 

 

Die Übergabe der Urkunden am Ende der Veranstaltung.

Der Verein dankt allen Veranstaltern, Helfern, Eltern, Verwandten für ihre wirklich tolle Arbeit.