Das 1:0 für den HSV.
Wer hätte das gedacht? Und wer hätte als Filsumer HSV-Fan auch nur zu träumen gewagt, dass die Erste Herren jemals eine Fahrt zu einem Heimspiel vom Hamburger SV unternehmen würde? Aber am vergangenen Sonnabend war dies tatsächlich der Fall. Die Erste Herren organisierte mit seinen Anhängern eine Fahrt zum Spiel HSV gegen Hoffenheim.
Kurz vor der Abfahrt in Filsum
Die Fahrt startete um kurz nach halb elf mit einem bis auf wenige Plätze vollbesetzten Bus. Die Einteilung war typisch für wahrscheinlich jede Busreise. Die jüngeren Teilnehmer gesellten sich auf die hinteren Reihen und nach vorne hin stieg das Alter an. Auffällig war, dass drei der lediglich vier HSV-Anhänger im gesamten Bus relativ nah zusammen saßen. Ob dies unbewusst oder einfach nur zufällig geschah, kann nicht genau gesagt werden. Recht war es ihnen allemal, da es im Falle einer HSV-Niederlage auf der Rückfahrt unangenehm sein könnte, alleine zwischen Werder-Bremen Fans zu sitzen. Lediglich Leon van der Harg saß unbeirrt zwischen seinen grün-weiß angehauchten Teamkollegen.
Die Teilnehmer nehmen Platz im Bus
Mannschaftskapitän und 1. Vorsitzender Christian Brinkmann begrüsste die Gäste mit kleinen Seithieben auf den HSV, erklärte kurz das Verfahren zur Bezahlung der Getränke und kündigte das Tippspiel für die um halb vier angepfiffenen Bundesligaspiele an.
Zwei der vier HSV-Anhänger im Bus. Charly Meyer und Jürgen Collmann.
Während der Fahrt kam es zu keinen besonderen Vorkommnissen. Weder musste - wie in früheren Jahren - irgendjemand auf der Autobahn dem eigenen Bus hinterherrennen, noch kam es vor, dass schlafende Personen mit einem Edding bemalt wurden. Für eine Busreise zum einem Heimspiel des Hamburger SV war es jedoch eher ungewöhnlich, dass wiederholt Lieder vom SV Werder Bremen abgespielt wurden. Die Anhänger des Hamburger SV ließen dies jedoch über sich ergehen. Nur hin und wieder war ein Murren zu vernehmen.
Kurz vor Hamburg gab es die einzige größere Pause der Hinfahrt, welche zum Mittagessen bei Mc Donalds genutzt werden konnte. Während die meisten Gäste zum Menü von Mc Donalds griffen, bestellte einer der HSV-Fans drei Hamburger. Vielleicht aus Aberglauben in der Hoffnung, dass diese drei Hamburger drei Punkte für den HSV bringen.
Nach dieser Pause war es nicht mehr weit zum Hamburger Volksparkstadion. Vor der Reisenden lag nur noch der Hafenbezirk der Hansestadt und der Elbtunnel. Viele der Reisenden zeigten sich sehr beeindruckt vom riesigen Hafen, den mehrere fußballfeldergroßen Schiffen und den unzähligen Containern. Korou, der als syrischer Flüchtling seit knapp einem Jahr in der zweiten Herren spielt, zeigte sich ebenfalls erstaunt. Umgehend wurde ihm erklärt, dass hier Güter für ganz Deutschland bzw. Nordeuropa landen.
Nach dem Elbtunnel, der wahrscheinlich aufgrund des alltäglichen Emstunnels nicht mehr ganz so beeindruckend für Ostfriesen wirkt, kam nach wenigen Minuten das Volksparkstadion. Problemlos wurde dem Busfahrer eine Parkplatz zugewiesen und die Teilnehmer konnten sich zu Fuss Richtung Stadion bewegen. Wenige Minuten vor dem Anpfiff saßen alle Filsumer auf ihren Plätzen und hatten so noch Gelegenheit den Auftitt von Lotto King Karl vor der Fankurve des HSV zu erleben.
Das Spiel gestaltete sich - zumindest für die HSV-Fans - als sehr kurzweilig. Schnell war klar, dass der Gastgeber einen guten Tag erwischt hatte und die Chancen gut standen, eine angenehme Heimfahrt ohne hämische Kommentare zu erleben.
Nach dem Spiel, welches der HSV 2:1 gewann, benötigten einige Teilnehmer der Fahrt aufgrund eines leicht erhöhten Alkoholpegels zwar etwas länger als geplant bis zurück zum Bus, aber trotzdem konnte halbwegs pünktlich die Heimreise angetreten werden.
Die Rückfahrt zeigte sich noch geselliger und fröhlicher als die Anreise. Gründe waren der bereits konsumierte Alkohol und die Erleichterung der HSV-Fans über den Sieg ihrer Mannschaft. Einer der HSV-Fans versuchte sogar mehrmals HSV-Lieder anzustimmen. Da sich jedoch niemand anschloß verstummte er schnell wieder. Es dauerte jedoch nie sehr lange, bis er einen neuen Versuch startete. Lediglich BVB-Fan André de Veer zeigte sich etwas zerknirscht, da sein BVB bereits nach wenigen Minuten hoch gegen die Bayern zurücklag und er sich den einen oder anderen Kommentar gefallen lassen musste.
Gewinner des Tippspiels war Walter Jelden. Er erhielt als Hauptgewinn einen Lederball mit den Unterschriften der Spieler der 1. Herren von Blau-Weiß Filsum. Gegen 22 Uhr waren die Filsumer wieder zurück von einer sehr gelungenen Reise.