Im Rückspiel gegen den Tabellenführer Holterfehn sollte ein ähnlich deutliches Ergebnis wie im Hinspiel verhindert werden. Dieses hatte die JSG mit 13:0 verloren. Es war bislang das einzige Spiel, in dem die Jungs nach dem Spiel keine Lust mehr auf ein Elfmeterschießen hatten.

 

Obwohl es gegen einen starken Gegner ging, waren die Jungs von Anfang an heiß auf Fußball. Da Thais, der sich heute wieder dazu bereit erklärte, ins Tor zu gehen, sich noch umziehen musste, ging zu Beginn des Warmmachens Hanes Rosema-Künstner ins Tor. Er bekam umgehend die Lust seiner Kameraden auf Fußball zu spüren. "Schießt doch nicht alle auf einmal!", konnte er nur sagen als fast alle Kinder sofort auf das Tor ballerten. Es wären noch mehr Bälle gewesen, wenn Lorenz Meyer und Lucas Wurps nicht zurück in die Kabine gemusst hätten. In der Eile schnell möglichst auf den Platz rennen zu können, hatten sie vergessen Stutzen anzuziehen. Für Lucas war es  das erste Mal, dass er sich ein Trikot anziehen durfte und da kann so ein Detail leicht übersehen werden.

 

Kurz vor Anpfiff teilte ihr Coach den Jungs die Aufstellung mit. Diesmal wurde mit der Aufstellung wieder beim Torwart begonnen. Diesen Posten übernahm, wie bereits erwähnt, Thais Bokelmann. Lorenz Meyer spielte als Libero mit Fabian Möbius auf seiner linken und Leon Müller auf seiner rechten Seite. Im Mittelfeld spielten links Hannes und rechts Mattes Jabben. Im Sturm durfte wieder Elias Willms ran. Eingewechselt werden sollten Lucas Poppen, Lucas Wurps und Lennis Pleis.

 

In der Ansprache wurde Mattes vor seinen Mitspielern für seinen Kampfgeist gegen Stikelkamp gelobt, als er seine Mannen bis zur letzten Minute anfeuerte und selbst mit guten Beispiel voran ging. "Gewinnen ist auch wichtig, aber noch wichtiger ist, dass man immer bis zum Schluss kämpft. Egal wie es steht! Wenn in der Bundesliga eine Mannschaft gegen zum Beispiel Bayern verliert, gehen die Verlierer oft nach dem Spiel zu ihren Fans und was passiert dann? Sie werden nicht beschimpft sondern bejubelt. Weil die Zuschauer gesehen haben, dass alle bis zum Schluss kämpften. Da seht ihr wie wichtig Kämpfen ist”. So in etwa versuchte der Trainer seine Jungs auf das schwierige Spiel vorzubereiten. Mit den Erfahrungen aus dem Hinspiel und nach dem Ausfall wichtiger Spieler wurde ein böses Ergebnis befürchtet.

 

Diese Befürchtungen schienen jedoch zunächst unbegründet zu sein. Die Abwehrreihe vor Thais stand hervorragend. Leon und Fabian spielten sehr stark und gewannen viele Zweikämpfe. Ging ein Zweikampf verloren,  war Lorenz zur Stelle. Besonders erfreut war ihr Trainer über ein gelungenes Doppeln von Lorenz und Leon. Nachdem Leon ausgedribbelt wurde, konnte Lorenz seinen Gegenspieler zwar nicht stoppen aber zumindest bremsen. Als Lorenz überwunden war, stand der zurück geeilte Leon wieder vor ihm und gewann diesmal den Zweikampf.

 

Erst kurz vor der Halbzeit gelang es dem Tabellenführer zwei Tore zu erzielen. Dabei ist zu bedenken, dass die JSG vielleicht noch nicht mal alles gegeben hatte. Zumindest wenn man den Worten von Hannes glauben schenkt. Wegen eines offenens Schuhbandes wurde er kurz vor der Halbzeit ausgewechselt. Während der Trainer ihn noch für seinen Einsatz lobte, erhielt er als Antwort: "Ich will heute nicht alles geben, denn nachher gehen wir noch zum Gallimarkt. Sonst schlafe ich noch im Karussel ein!" Kurz nach diesen Worten ging es mit einem mächtig stolzen und über die zuvor gehörte Aussage grinsenden Trainer in die Kabine.

 

Dort angekommen hatten die Jungs der JSG bereits gespürt, dass ihr Coach sehr zufrieden mit ihnen war und wahrscheinlich den Gedanken, dass nun alles geschafft sei und in der zweiten Halbzeit nichts schlimmes mehr passieren könne.

 

So agierten die Jungs in der  zweiten Halbzeit etwas weniger konzentriert als zuvor und mussten lernen, dass ein Spiel aus zwei Halbzeiten besteht. Viele Situationen, die in der ersten Halbzeit geklärt worden wären gingen nun zugunsten des Gegners aus und Holterfehn kam zu deutlich mehr Torchancen. Als sich zum Ende des Spiels hin auch noch die konditionelle Überlegenheit des Gegners bemerkbar machte, schoss Holterfehn praktisch im Zweiminutentakt ein Tor. So endete das Spiel trotz der tollen ersten Halbzeit 0:9. Schade.