Nach dem guten Spiel gegen Tura vor zwei Tagen sah der Trainer der JSG Filsum/Detern optimistisch auf das bevorstehende Spiel gegen die erste Mannschaft von Eiche Ostrhauderfehn. Ein Klatsche war nicht zu erwarten und vielleicht war ja sogar noch etwas mehr drin. Und als er beim Kommen sah, dass die Jugendtore noch unverändert auf dem Hauptplatz standen, dachte er "Läuft! Diesmal muss ich keine Tore mit kaputten Rädern über die Plätze schieben. Nur die Außenlinien mit Hütchen markieren und fertig"

 

Etwas anderer Meinung war der kurz vor Anpfiff erscheinende Platzwart, genannt Mafo. "Jugendspölen blot up Nebenplaatz! Dat geit so nich. Du kanns nich so de "Plaatz speert"-Schild an de Siet doan." Obwohl Mafo natürlich im Recht war und beim Trainer das schlechte Gewissen für Unbehagen sorgte, blieben die Tore dort wo sie waren. Außerdem waren es nur noch 15 Minuten bis zum Anpfiff.

 

Nachdem die Mannschaft unter Leitung von Elias Willms einige Aufwärmenübungen absolvierte, versuchte der Trainer seiner Mannschaft mit einer Torabschlussübung noch einen kleines taktisches Element beizubringen. Vergebens, wie sich später im Spiel herausstellte. Die Aufstellung für das Spiel war Erik Schneemann im Tor, Lorenz Meyer, Folke Wollenberg, Hannes Rosema-Künstner in der Verteidung, Mattes Jabben, Lukas Rohling im Mittelfeld und Thais Bokelmann im Sturm. An der Seite standen zu Beginn Elias Willms, Lennis Pleis und Lias Focken.

 

Die optimistischen Erwartungen vor dem Spiel erhielten recht schnell einen Dämpfer. Früh lag die JSG Filsum/Detern zurück und in regelmäßigen Abständen traf Eiche ins Tor. Ärgerlich war, dass die JSG durchaus mithalten konnte und selbst zu zahlreichen Torchancen kam. Das ärgerlichste Gegentore folgte dabei auf einer Großchance für die Platzherren. Lorenz Meyer lief mit dem Ball am Fuß über den gesamten Platz und scheiterte am Ende des Dribblings am sehr guten Torwart der Gäste. Als würden sie ein Déjà-vu vom vergangen Donnerstag erleben und wollten diesmal beim Anschlusstreffer hautnah dabei sein, war die gesamte Abwehr weit mit aufgerückt. Der Stürmer von Eiche blieb jedoch vorne - weit und breit kein Gegenspieler - stehen und musste nur noch warten, dass sein Torwart ihm den Ball zuspielte. Er lief ein paar Meter und ließ Erik Schneemann keine Chance den Ball zu parieren. Zur Halbzeit stand es 0:4.

 

Da alle Jungs vom anhaltenden Regen komplett durchnässt und man mit vier Toren scheinbar uneinholbar hinten lag, hätten man meinen können, die Moral wäre im Keller und alle wollten nur noch nach Hause. Dem war aber nicht so. Zum Schutz vor dem Regen folgten alle ihrem Trainer unter die Bäume, der ihnen dort Anweisungen zur zweiten Halbzeit geben wollte. Ungewohnt konzentriert und gut gelaunt blickten sie auf ihren Coach und hörten ihm zu. Als äußerst hilfreich für den Trainer erwies sich eine Packung Debeukelaer-Kekse in seinen Händen. Sie sorgte dafür, dass sich alle Spieler auf ihren Coach konzentrierten. Begeistert nahmen sie während der Anweisungen die Kekse an und jeder hoffte insgeheim, dass er zwei Kekse kriegen könne.

 

Auf dem Weg zurück zum Platz klagte der Trainer gegenüber einem seiner Spieler, dass man auch wirklich nur Pech habe. Bei jedem Spiel würde es regnen und es gäbe so viele Torchancen, die nicht verwertet würden. Dieser meinte darauf, dass Gott wohl gegen Filsum sei. Das war natürlich eine deprimierende Aussage, die so vom Trainer nicht stehen gelassen werden konnte: "Nein, der liebe Gott will nur, dass wir das Kämpfen lernen!"

 

Und sie kämpften! Gestärkt durch einen, zwei bzw. eineinhalb Kekse (Mattes hatte einen halben Keks seinem Trainer gegeben) spielten die JSG wieder engagiert auf und kam auf 2:4 heran. Es war deutlich zu spüren, dass noch was drin war. Die Auswechselspieler feuerten ihren Kameraden auf dem Feld an und das 3:4 lag in der Luft. Erst wenige Minuten vor Schluss konnte Eiche kontern und das fünfte Tor erzielen. Damit war das Spiel entschieden.