Vergangenen Mittwoch kam es für die Damen von Blau-Weiß Filsum zum Highlight ihrer noch jungen Geschichte. Vor heimischer Kulisse spielten sie im Viertelfinale gegen den Kreisligisten TV Bunde. Aufgrund schlechter Wetterbedingungen wurde das Spiel mehrfach verschoben und konnte jetzt endlich bei hervorragendem Wetter vor einer großen Anzahl von Zuschauern ausgetragen werden. Favorit war eindeutig der TV Bunde.
In der letzten Begegnung gegen den TV Bunde mussten die blau-weißen Damen noch eine deutliche 1:7 Niederlage hinnehmen. In den ersten Minuten schien Bunde dieser Rolle auch gerecht zu werden. Nach einem Zuspiel von der rechten Seite hatte eine gegnerische Angreiferin eine sehr gute Gelegenheit zum Torschuß, schoß jedoch genau auf die Torfrau Tina Heyken, die keine Mühe mit dem Ball hatte.
Im Anschluß hieran entwickelte sich eine sehr spannende und interessante Partie, in der die Blau-Weiß Damen ihre beste Leistung seit dem vergangenen September zeigten. Bunde konnte mehrfach in die Defensive gedrängt werden und es ergaben sich große Möglichkeiten. Leider wurde jedoch nur mehrfach das Aluminium getroffen oder es fehlte vor dem Tor die noch notwendige Ruhe und Cleverness . Ein Tor durch Inka Freerks wurde zurecht aberkannt, da diesem ein Handspiel voraus ging. Auch wenn ein Tor nicht gelingen wollte, muss beiden Stürmerinnen ein sehr großes Kompliment für ihre Leistung und ihr Engagement gemacht werden. Katharina Kessen und Inka Freerks spielten über die gesamte Partie hinweg sehr gut und legten eine große Laufbereitschaft an den Tag, die sicherlich sehr viele Zuschauer beeindruckte.
Für Bunde ergaben sich ebenfalls verschiedene Möglichkeiten zum Angriff, die jedoch von der Blau-Weißen Defensivabteilung, bestehend aus Torfrau Tina Heyken, Lisa Janssen, Alicja Szymczyk, Christina Hillrichs und Libero Melanie Bekaan, abgefangen werden konnten. Hierbei zeichnete sich besonders die sehr wachsame Torfrau Tina Heyken aus, die viele lange Bälle klären konnte. Bunde erzielte somit auch kein Tor und damit stand es nach einer ausgeglichenen Halbzeit mit leichten Vorteilen für Filsum 0:0.
Die zweite Halbzeit gestaltete sich ähnlich wie die erste Halbzeit. Jederzeit war mit einem Tor zu rechnen und zu keiner Minute gab es eine Grund für die Zuschauer, sich zu langweilen. Zum Ende der Partie hin spielte sich das Geschehen immer mehr in der Hälfte der Gäste aus Bunde ab. Vielleicht lag dies daran, dass die Kräfte der Gäste etwas nachließen. Eventuell aber auch, weil die Bunderinnen zunehmend frustriert wirkten, da sie ihr Spiel nicht so gestalteten konnten, wie sie es sich vorstellten. Grund hierfür wäre sicherlich das Filsumer Mittelfeld mit den Akteurinnen Birte Berends, Anja Gerdes -später Maike Bruns-, Nantke Hellmers und Anna Pleis (habe ich jetzt alle erwähnt?). Bis auf Anja arbeiteten alle Mittelfeldspielerinnen sehr gut nach vorne ohne dabei jedoch die Defensive zu vernachlässigen und den Bunderinnen allzu viel Raum für ihr Spiel zu lassen. Neuzugang Anja Gerdes "durfte" nicht nach vorne mitarbeiten. Sie hatte nur die einzige Aufgabe, die Spielmacherin von Bunde auszuschalten ("Bei der bleibst du, egal was die macht!"). Sie, und nach ihrer verletzungsbedingten Auswechslung Maike Bruns, machte ihre Aufgabe sehr gut und half so zu verhindern, das der TV Bunde sein gewohntes Spiel aufziehen konnte.
Trotz der Überlegenheit und vieler Torchancen am Ende konnten die Filsumerinnen keinen Treffer erzielen und es blieb beim 0:0. Es kam zum Elfmeterschießen. Vor dem Elfmeterschießen während des Halbfinales der Hallenkreismeisterschaften, durften die Spieler selbst entscheiden, wer schießen durfte. Einigen sehr guten Schützen fehlte damals (verständlicherwiese) der Mut und das Finale wurde verpasst. Diesmal wurden die wahrscheinlich besten Schützen im Filsumer Team bestimmt und "Kneifen" galt nicht. Das gesamte Team stellte sich Arm in Arm im Mittelkreis auf und das Elfmeterschießen begann. In diesem Moment fingen die vielen Filsumer Zuschauer an, das Blau-Weiß Filsum Lied zu singen. So manchem Beteiligtem lief hierbei sicherlich ein Schauer über den Rücken.
Nachdem Nankte, Anna und Inka getroffen und zwei Bunderinnen verschossen hatten, dachten viele Filsumer Spielerinnen, sie hätten gewonnen und stürmten jubelnd auf Torfrau Tina Heyken los. Der Schiedsrichter stand daneben und wirkte etwas hilflos. Er hatte Mühe den Spielerinnen klar zu machen, dass das Elfmeterschießen noch nicht gewonnen sei. Erst müsse der nächste Schütze der Filsumerinnen treffen. Dies war Torfrau Tina Heyken. Vom vielen Jubel zuvor vielleicht abgelenkt fehlte es ihr etwas an Konzentration. Während des Schusses rutschte sie aus und der Ball ging neben das Tor. Es wurde wieder spannend. Jetzt nahm eine Bunder Spielerin Anlauf und schoß. Tina parierte den Ball und die Filsumerinnen hatten sich für das Halbfinale qualifiziert. Alle Spielerinnen rannten auf die Torfrau zu und stürzten sich auf sie. Sie fiel auf den Boden und wurde unter ihren Mitspielerinnen begraben. Noch am Samstag darauf, vor dem Spiel gegen Hesel, klagte Tina über Schmerzen in der Rippengegend. ;-)