Eine der vielen Torchancen für Filsum in der zweiten Halbzeit
Der Anfang der Spitzenpartie gegen Stikelkamp erschien den Spielerinnen aus Filsum sicherlich wie ein einziger Alptraum. Man hatte sich viel vorgenommen, dem Anpfiff entgegen gefiebert und endlich geht es los. Aber von der ersten Sekunde an scheint auf einmal nichts mehr zu funktionieren. Der Gegner wirkt fast übermächtig und nach kaum 10 Minuten liegt man in diesem wichtigen Spiel mit 0:3 hinten. Und dies auch noch vor so vielen mitgereisten Fans.
So kam es, dass bereits nach 15 Minuten zweimal gewechselt wurde und den eingewechselten Spielerinnen praktisch nur zwei Anweisungen mit auf den Weg gegeben wurden: "Immer den Kopf hoch und dagegen halten. Egal was passiert". Beide hielten sich an die Anweisungen und auch der Rest der Mannschaft schien langsam aus dem Alptraum zu erwachen. Endlich gelang es auch vor das Tor des Gegners zu kommen und nach dem Anschlusstreffer durch Dominique Bohle, kehrte der Glaube an die eigenen Stärken zurück. Die Filsumerinnen erkämpften sich mehr und mehr Spielanteile und nachdem Nantke Hellmers mit einem Freistoß das 2:3 erzielte, war das Spiel wieder offen. Doch wenige Minuten vor der Halbzeit schien der ganze Aufwand und all die Mühe wieder vergebens gewesen zu sein. Stikelkamp nutzte ebenfalls einen Freistoß zum Torerfolg und führte so zur Halbzeit mit 2:4.
Mutmachen zur Halbzeit
Entsprechend war die Stimmung zur Halbzeit. Die meisten Spielerinnen saßen erschöpft, deprimiert und abgekämpft auf dem Boden. Andere kämpften mit den Tränen und eine wollte nur für sich alleine sein und nicht gestört werden. Glücklicherweise dauerte die Halbzeit lange genug, dass alle wieder mit sich selbst klar kamen, Scherze gemacht wurden und es einfach nochmal probiert werden sollte:"Scheiß drauf!".
Tatsächlich spielte sich die zweite Halbzeit fast nur in der Hälfte von Stikelkamp ab. Filsum war deutlich überlegen, spielerisch klar besser und durch Tore von Dominique Bohle und Nantke Hellmers gelang es, das mehr als verdiente 4:4 zu erreichen. Jetzt wo der Ausgleich endlich erzielt und der Gegner verunsichert war, sollte endgültig "der Sack" zugemacht werden und das Siegtor her. Filsum hatte große Torchancen und agierte weiterhin mit einer sehr offensiven Spielweise. Im Nachhinein ein Fehler. Stikelkamp gelang es einen Konter erfolgreich abzuschließen und die Gäste aus Filsum lagen wieder zurück. Jetzt wurde noch offensiver gespielt und nach zwei weiteren Kontern lag Filsum am Ende viel zu hoch mit 4:7 hinten.
Verteidigerin Christina Hillrichs, Anna Jobus und Libero Melanie Bekaan
Damit haben die Damen ihr Spitzenspiel gegen Stikelkamp verloren und finden sich jetzt auf dem vierten Platz wieder. Trotzdem dürfen die Damen sehr stolz auf ihre Leistung sein. Nach einem 0:3 wieder ins Spiel zu kommen, ein unglückliches 2:4 zu verkraften, sich ein 4:4 zu erspielen und kurz vor dem Siegtor zu stehen verdient eine Menge Respekt.
Für die Niederlage gibt es vor allem zwei Gründe. Einer heißt Anna Jobus. Von den sieben Stikelkamper Toren erzielte sie vier und bereitete eines direkt vor. Der andere Grund ist, dass die Damen aus Filsum zum ersten Mal seit Mitte Juli wieder mit einer 9er- Mannschaft antreten mussten. So spielte die Mannschaft in der Verteidigung wieder ohne Vorstopper und musste mit diesem System erst wieder vertraut werden. Kein Wunder, dass gerade in den ersten Minuten drei Tore für Stikelkamp fielen. Besonders ärgerlich ist, dass Stikelkamp 13 Spieler zur Verfügung standen, aber trotz zweier Anfragen(am Vortag und kurz vor dem Spiel) mit 9 Akteuren in die Partie gehen wollte. So werden halt die Teams bestraft, die versuchen mit einer 11er-Mannschaft zu spielen.