Mit dem Sieg gegen Brinkum hatten die Filsumer Damen praktisch ihr Ziel für den Kreispokal erreicht und durften das Spiel gegen Veenhusen als erfreuliche Zugabe betrachten. Obwohl somit kein Grund bestand allzu nervös zu sein, brachten gleich mehrere Manschaftsmitglieder den benötigten Schluck zur Beruhigung mit. Nach der Partie gegen Brinkum war die vorige Flasche bis auf einen kleinen Rest aufgebraucht. Dieser lief auch noch im Rucksack des Trainers aus und somit war Ersatz notwendig geworden. Schluck war also wieder vorhanden, die Stimmung gut und alle hochmotiviert. Das Spiel durfte beginnen.
Von Beginn an zeigten die blau-weißen Damen, dass sie auch diesmal wieder für eine Überraschung sorgen wollten. Mit viel Einsatz gelang es ihnen, sich ein Übergewicht zu erkämpfen und zu erspielen. Das Spiel fand überwiegend in der gegnerischen Spielhälfte statt. Die daraus resultierenden Torchancen konnten jedoch leider nicht genutzt werden. Besser machten es die Veenhusenerinnen in der 38. Minute. Eine ihrer Spielerinnen drang von rechts in der Strafraum ein und konnte zum 0:1 abschließen. Bevor die Filsumerinnen sich vom Schock erholen konnten, setzte sich wieder eine Veenhusenerin durch und schloß zum 0:2 ab. Obwohl die Damen gut gespielt hatten, durften sie mit zwei Toren Rückstand in die Halbzeit gehen.
Da Meike Dänekas angeschlagen war, ging sie in der zweiten Halbzeit ins Tor und Tina Heyken wechselte ins Mittelfeld. Sofort nach Wiederanpfiff gingen die Hausdamen wieder in die Offensive über und versuchten den Anschlußtreffer zu erzielen. Für fehlende Moral oder Einschüchterung durch den Zwei-Tore-Rückstand fehlte jegliches Anzeichen. Dieses Verhalten alleine spricht bereits für den Reifeprozess, den die Mannschaft im letzten Jahr durchgemacht hat. Lagen sie in der vergangenen Hinrunde mit nur einem Tor zurück, selbst gegen schwache Gegner, so gab man das Spiel bereits verloren. Diesmal lagen sie mit zwei Toren hinten gegen ein Kreisligateam und nicht eine Spielerin zeigte sich auch nur irgendwie resigniert. Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel wurde diese Einstellung mit dem 1:2 Anschlußtreffer belohnt. Nach einem Angriff über die linke Seite wurde der Pass in den Strafraum gespielt und Inka Freerks konnte erfolgreich abschließen. In den folgenden langen Minuten deutete jedoch einiges darauf hin, dass sich der kämpferische Einsatz wohl doch nicht lohnen würde. Chance um Chance wurde vergeben, ein Tor durch einen Distanzschuß von Anna Pleis wegen angeblicher Abseitsstellung einer Mitspielerin nicht gewertet und ein Foulspiel an Katharina Kessen im Strafraum nicht beachtet.
Die Filsumerinnen ließen sich jedoch nicht entmutigen und spielten weiter nach vorn. Nur vereinzelt gelang es Veenhusen zu kontern. Der filsumer Defensivabteilung gelang es jedoch immer diese Angriffe abzufangen. Hierbei zeichnete sich besonders Imke Busboom aus, die im Spiel gegen Brinkum noch 90 Minuten auf der Bank schmoren durfte und ihrem Trainer anscheinend zeigen wollte, was Sache ist;-). Insgesamt stand die Abwehr um Libero Melanie Bekaan sicher und Ersatztorhüterin Meike Dänekas musste nur selten ins Spiel eingreifen.
Nach ungefähr 75 Minuten entwickelte sich eine sehr unübersichtliche Situation im Strafraum der Gäste, die Katharina Kessen zum 2:2 nutzen konnte. Damit war jetzt wenigstens das Elfmeterschießen erreicht und Tina Heyken kündigte in ihrem Ehrgeiz bereits an, in diesem Fall wieder ins Tor zu wollen. Doch dazu kam es nicht. Kurz vor Schluß war es wiederum Tina, die mit dem Ball in den Strafraum drängte, einen Zweikampf gewann und kurz vorm Abschluß zu Fall kam. Der Schiedsrichter wies auf den Elfmeterpunkt und Spielführerin Nantke Hellmers verwandelte sicher zum 3:2 Endstand. Den Filsumerinnen war es tatsächlich gelungen das Spiel zu drehen.
Tore: 0:1 (38.), 0:2 (40.), 1:2 Inka Freerks (50.), 2:2 Katharina Kessen (75.), 3:2 Nantke Hellmers(82.)
Es steckten nicht auf: Tina Heyken, Melanie Bekaan, Christina Hillrichs, Lisa Janssen, Meike Dänekas, Anna Pleis, Nantke Hellmers, Alicja Szymczyk(12. Maike Bruns), Inka Freerks, Katharina Kessen, Imke Busboom.
Bericht: Jürgen Collmann