Es gibt so Tage, da bleibt man bzw. frau morgens am besten gleich im Bett liegen. Tage, an denen einfach nichts klappen will und einem nur das Pech zur Seite steht.
Einen solchen Tag hatten die Damen von Blau-Weiß Filsum am gestrigen Sonnabend.
Kaum 10 Minuten waren vorüber und die Filsumerinnen hatten bereits zwei verletzte Spielerinnen zu beklagen. In der 4. Minute musste Nina Dirks mit Oberschenkelproblemen das Spielfeld verlassen. Für sie kam Tabea Pleis auf den Platz und übernahm ihre Position als Innenverteidigerin.
Wiederum waren kaum 5 Minuten verstrichen, als ein sehr lauter Schrei von Maren Lindemann zu hören war. Beim Versuch einen hohen Ball abzuwehren, verdrehte sie ihr Knie und blieb auf dem Boden liegen. Mit schlimmsten Befürchtungen musste sie vom Platz gebracht werden.(Glücklicherweise und hoffentlich scheint es nur eine mittelschwere Bänderdehnung im Knie zu sein).
Sich nach diesen beiden Verletzungen auf das Spiel zu konzentrieren, fiel den Damen verständlicherweise schwer. In vielen Momenten fehlte die notwendige Konzentration und Ruhe, die für ein gutes Spiel erforderlich sind. Stürmerin Melanie Bekaan stand vorne mehr oder weniger auf verlorenem Posten und war gezwungen sich nach hinten fallen zu lassen um wenigestens ein paar Bälle zu bekommen.
Schwerinsdorf hatte im ersten Durchgang deutlich mehr vom Spiel und ging somit nach einem Tor in der 23 Minute durch Tabea-Luisa Wilhelms mit einer 1:0 Führung verdient in die Halbzeitpause.
Mit ein paar "Schweigeminuten" in der Kabiine und den Worten "Wir haben unser Pech schon aufgebraucht, es kann nur besser werden" versuchte der Trainer seine Mädels auf die zweite Halbzeit vorzubereiten. Allen in der Kabine war klar, dass man eigentlich viel besser spielen kann und noch genug Zeit ist, das Spiel zu drehen.
Deutlich verbessert traten die blau-weißen Damen zu Beginn der zweiten Halbzeit auf. Es ergaben sich mehrere Torchancen und in der 55. Minute war es schließlich soweit.
Nach einem schön getretenen Freistoß von Inka Freeks köpfte Tanja Folten den Ball auf den Fuß von Ina Broers, die den Ball zum 1:1 unter die Latte setzte. Im ersten Moment hätte man denken können, dass Ina im Abseits stand, aber eine Spielerin von Schwerinsdorf stand noch neben dem Torwart kurz vor der Torlinie und hob somit das Abseits auf.
Leider versäumten es die Mädels im Anschluß nachzulegen und Schwerinsdorf kam wieder besser ins Spiel. Nach einem Konter in der 67. Minute gelang den Gästen sogar die erneute Führung durch Sandra Schrage. Es galt also wieder einem Rückstand nachzulaufen.
Wenige Minuten vor Spielende waren die Filsumerinnen gezwungen einen weiteren Doppelschlag zu verkraften. Zunächst verletzte sich Torhüterin Ann-Christin Aeilts am Schienbein als sie eine Angreiferin der Gäste am Torschuss hindern wollte. Aufgrund der sehr großen Schmerzen wurde zunächst sogar ein Schienbeinbruch befürchtet. Ann-Christin konnte jedoch ihren Trainer beruhigen, dass wohl nichts gebrochen sei. Aufgrund der Schmerzen konnte sie jedoch nicht weiterspielen. Für sie ging Nina Dirks ins Tor. Sie bot sich selbst sofort als Ersatz für Ann-Christin an. Drei Minuten Torwart sollten auch mit Oberschenkelproblemen zu schaffen sein. Auf die Frage von Nina, ob sie ein Torwartrikot bräuchte, antwortete ihr der Schiedsrichter, dass dies nicht notwendig sei. Er würde sie an ihren langen blonden Haaren erkennen.
Es blieb jedoch nicht viel Zeit über diesen Satz zu schmunzeln. Kein Minute war vorüber, als der Schiedsrichter Elfmeter für Schwerinsdorf pfiff. Ob es tatsächlich ein Elfmeter war ist jedoch sehr fragwürdig. Zuschauer gaben an, dass die Filsumerin zuerst am Ball gewesen wäre und dann die Gegnerin in ihr Bein hineingelaufen wäre. Das typische Pech an diesem Tag. Der Elfmeter selbst wurde für Nina unhaltbar von Annika Eschen im linken unteren Eck untergebracht. Somit stand es am Ende 1:3.